Innovationscluster

Beziehungen zwischen dem Fraunhofer-Innovations- cluster »Cloud Computing für Logistik« und dem EffizienzCluster LogistikRuhr

Fraunhofer-Innovationscluster

Der Fraunhofer-Innovationscluster »Cloud Computing für Logistik« hat das Ziel, Cloud-Technologien für die Logistik zu entwickeln. Für Industrie und Handel ist die Logistik sowohl Kosten- als auch Wettbewerbsfaktor. Anwender und Kunden fordern demzufolge kurzfristig verfügbare, individualisierte, kostengünstige Logistikdienstleistungen. Diese Anforderungen sind auf Seiten der Logistikdienstleister nur durch eine  ebenfalls individuell gestaltete  IT-Unterstützung ihrer Logistikprozesse erfüllbar. Den Ansatzpunkt bildet hier das Cloud Computing mit IT-Unterstützung »aus der Steckdose«: Durch die Virtualisierung der IT-Unterstützung wird dem Logistikdienstleister die Möglichkeit geboten, sich auf sein Kerngeschäft zu fokussieren; gleichzeitig bietet sich auch kleineren IT-Dienstleistern die Möglichkeit, einen größeren Kundenkreis zu bedienen, ohne hohe Investitionen in IT-Infrastruktur tätigen zu müssen.

Für die mittelfristige Entwicklung hat der Cluster drei Innovationsfelder identifiziert, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Unterstützung logistischer Geschäftsprozesse durch IT nehmen werden und in ihrer zeitlichen Folge der Entwicklung im Cluster entsprechen:

  • Logistics by Design: Semantische Modell für die Logistik
  • Logistics as a Service: Engineering von Logistikdiensten in der Cloud
  • Logistics as a Product: Handelsplatz für Logistikdienste in der Cloud

Für jedes dieser Innovationsfelder ist in der initialen Phase des Clusters ein Leitprojekt definiert. Die Technologieentwicklung in diesen Projekten wird durch Forschungs- und Entwicklungs-Aufträge der Industriepartner, durch Projektmittel des Landes NRW sowie aus Fraunhofer-Mitteln finanziert.

Die im Innovationscluster geplanten Technologieentwicklungen kumulieren in einer »Logistics Mall« als zentralem Handelsplatz für einzelne Logistik-IT-Funktionen bis hin zu kom¬pletten Prozessketten, die als Produkte angeboten werden können. Mit der »Logistics Mall« wird die Voraussetzung geschaffen, Logistik-IT-Dienste und Logistikprozesse als Handelsobjekte in der Cloud anzubieten. Das gilt sowohl für das Design der Prozesse wie auch für deren Instanziierung und Ausführung. Damit wird die Logistics Mall über den One-Stop-Shop für Logistik hinaus koordinierende und kontrollierende Instanz für die Ausführung von Logistikprozessen.

Die Logistics Mall wird in mehreren Stufen realisiert und von einem oder mehreren Industriepartnern des Innovationsclusters kommerziell betrieben werden. Eine erste Stufe ist seit Oktober 2010 verfügbar und bietet damit einen potenziellen Vertriebskanal für Entwicklungen, die im Rahmen des EffizienzClusters LogistikRuhr entstehen.

EffizienzCluster LogistikRuhr – Siegercluster im BMBF-Spitzenclusterwettbewerb


Ziel des EffizienzClusters ist es, die Individualität von morgen (im Sinne individueller Warenversorgung, Mobilität und Produktion) mit 75 Prozent der Ressourcen von heute (im ökologischen und wirtschaftlichen Sinne) zu ermöglichen. Dafür sind Innovationen, Kompetenzentwicklungen und Vernetzungen notwendig. In sieben technischen und sozio-technischen Leitthemen werden 33 Verbundprojekte durchgeführt. In diesen Vorhaben ist die Entwicklung von über 100 Produkten geplant. Bei einem Großteil dieser Produkte handelt es sich um Logistik-IT-Anwendungen oder Logistikprozesse, die prinzipiell über eine Cloud-Umgebung zur Nutzung angeboten werden können. Das im Leitthema Logistics-as-a-Service angesiedelte Vorhaben »Service Design Studio« unterstützt die Verbundvorhaben darin, die von ihnen entwickelten Programme als kommerzielle Produkte in Cloud-Umgebungen wie der Logistics Mall anbieten zu können. Es realisiert ein Portal, das bereits existierende Anwendungen oder Dienste um integrierte serviceorientierte Querschnittsfunktionen ergänzt, die als grundlegend für das »Future Internet« gesehen werden. Hierzu zählen u. a. Abrechnung in Realzeit nach individualisierbaren, nutzer- und nicht betreiberorientierten Abrechnungsmodellen sowie individualisierbaren Sicherheitskonzepten für Authentisierung und Autorisierung als Inter-Cloud-Dienste. Hinzu kommen Funktionen zur Vereinbarung von Service Level Agreements. Damit übernimmt das »Service Design Studio« eine Brückenfunktion zwischen beiden Clustern.

Zusammenwirken der Cluster